Kaskoschaden durch umstürzendes Nutzfahrzeug

Was war die Ursache für diesen Kaskoschaden und wie hätte der Kaskoschaden vermieden werden können?Arbeitsunfall mit einer Stempelbühne. Wegen ungenügender Gefahrenanalyse stürzte ein LKW während der Arbeit ab und verletzte mehrere Mitarbeiter hat.

Der orangefarbene LKW kippte während der Durchführung von Instandsetzungsarbeiten von der angehobenen Stempelliftbühne aus einer Hubhöhe von circa 1,4 m herunter. Der Fahrzeugschwerpunkt befand sich deutlich über der Hubhöhe.

Zum Zeitpunkt des Unfalls standen vier Personen unter dem LKW. Der dreiachsige LKW wird lediglich durch eine Stützweite von circa 0,75 m an der Vorderachse und der dritten Achse gehalten. Die mittlere Achse hängt frei durch. Die geringe Stützweite in Verbindung mit der hohen Schwerpunktlage ergibt bei einem 2,5 m breiten Fahrzeug nur eine mäßige Kippsicherheit zur Seite.

Neben der Qualität der Abstützung ist auch eine andere Arbeitsweise erforderlich. Bei der Arbeit mit der LKW- Grube, wo der LKW auf seinen Rädern steht, liegt eine Abstützung wie auf der Straße vor und der LKW wirkt mit seinem Gewicht den Handhabungen der Mechaniker entgegen. Hier können die Monteure ohne weiteres Kräfte aufbringen, ohne dass es zum Umsturz kommt.

Im vorliegenden Fall ist neben der Abstützung des „schwebenden“ LKW die Niveauregulierung des Fahrzeuges als Einflussfaktor noch zu berücksichtigen. Für ein ständig gleich bleibendes Fahrzeugniveau erkennt die Regulierung eine Erhöhung der Belastung oder eine Reduzierung. Dies erfolgt selbsttätig.

Während der Instandsetzung ist eine Unterstützung in der zweiten nicht abgestüzten und daher nach unten in der unteren Endlage hängenden Achse erforderlich geworden. Die Unterstützung ist mittels einer Stütze und Absenkung des LKW über die Stempelliftbühne auf die Unterstützung realisiert worden. Die Stütze war außermittig am Fahrzeug positioniert. Durch die Absenkung ist die Belastung der zuvor frei hängenden Achse erhöht worden. In dem Maß wie die zweite Achse belastet worden ist, trat durch die automatische Höheneinstellung eine Entlastung in der dritten Achse ein, die eigentlich das Fahrzeug sicher stützen sollte.

die Abstützung wanderte für die Mechaniker unbemerkt von der dritten Achse auf die zweite Achse. Die verwendete Unterstützung steht nun das Gewicht einerseits außer mittig und anderseits punktuelle ab. Durch die außermittige Position der Stütze ist bereits ein Kippmoment runter von der Stempelbühne vorgegeben. Letztendlich übernahm die zweite Achse so viel Abstützung, dass die dritte Achse nur noch minimal auflag und durch die Kraftwirkung der Mechaniker der LKW von der Stütze abgleiten konnte.

Der Unfall hätte vermieden werden können, wenn im Rahmen einer fundierten Gefahrenanalyse entweder die geringe Stück zweite als unzureichend erkannt worden wäre oder/und die Mechaniker auf die veränderten Arbeitsbedingungen im Vergleich zur Arbeit mit einer Grube hingewiesen worden wären.

Beispiele aus unserer praktischen Arbeit